Samstag, 8. August 2009

So, jetzt schreibe ich noch eine Ergänzung zu dem letzten Eintrag über die Murga.
Wir sind mit dem Zug (und später noch Bus) zur Casa San Pablo gefahren. Die Casa San Pablo ist ein anderes Straßenkinderprojekt der IERP in dem einige von unseren Freiwilligen arbeiten werden.
Zug fahren ist hier in Argentinien auch eine ganz andere Angelegenheit als in Deutschland. Züge kommen prizipiell nie pünktlich - nie! Als ich einem Argentinier erzählt habe, dass die Deutsche Bahn ihren Kunden bei Verspätung den Fahrpreis zurück erstattet, hat der sich halb tot gelacht. Er meinte, wenn das in Argentinien der Fall wäre, wäre er mitlerweile wahrscheinlich Millionär.
Naja, auf jeden Fall gibt es in jedem Zug einen Wagon ohne Bänke, wo die Leute einfach rumstehen, ihre Fahrräder transportieren oder auf m Boden sitzen. Außerdem stehen in diesem Abteil die Fenster sperrangelweit auf, was natürlich als sofortige Einladung interpretiert wird, gegen das Rauchverbot zu verstoßen. Und so kommt es, dass in diesem Wagon eben sehr viel geraucht wird - und zwar alles! Der Geruch von Marihuana, der in der Luft liegt ist derartig penetrant, dass er einfach nciht zu überriechen ist. Ist schon n komischer Unterschied... stellt euch mal vor, ihr würdet in Dtl in n Zug steigen und das ganze Abteil ist erst mal am kiffen...
Naja, unsere Gruppe war dann auf jeden Fall sehr schnell das Zentrum der Aufmerksamkeit. Klar, wir hatten ja auch drei blonde Mädels dabei. Grund genug für die ArgetniniER (!), sich um uns zu stellen und uns eine geschlagene halbe Stunde anzustarren.Wir wurden angesprochen, gefragt woher wir kommen, was wir hier machen und ob wir Interesse hätten, etwas von ihrem Gras zu kaufen. Verrücktes Land, verrückte Leute!

Wo wir gerade beim Thema öffentliche Verkehrsmittel sind: Am Liebsten fahre ich hier UBahn bzw hier "Subte" genannt. Die kostet pro Fahrt 1.25$, also umgerechnet etwa 0.23€. Die Ubahnlinie, die wir hier am meisten nutzen, wird von so ganz alten, antiken Zügen befahren. Es ist echt jedes Mal ein Erlebnis, wenn du erst mal ne halbe Minute mit der Abteiltür kämpfen musst, bevor sie aufgeht und der Zug dann fast schon wieder weiterfährt.
Aber dafür reist man eben mit dem schönen, gemütlichen Flair dieser Züge...

Ansonsten gehts mir nach wie vor gut. Mittlerweile sind ziemlich viele der Voluntäre hier krank geworden. Ich hab zum Glück kein Fieber oder so, sondern nur n bisschen Schnupfen und Halsschmerzen. Damit kann ich aber leben, indem ich einfach ganz viel Tee trinke und mit schönen homöopatischen Salben rumschmiere (lieben Gruß an Mama an dieser Stelle ;)

So, nach einiger Zeit hab ich es dann auch endlich mal geschafft, ein paar Fotos zu machen, bzw mir die Bilder von den anderen geben zu lassen.
Links ist ncoh mal ein Bild vom Murga trommeln, rechts helfe ich dem Benny gerad dabei Spätzle zu kochen und auf dem Bild links unten bekommt ihr einen Eindruck von dem Chaos, das bei uns im Zimmer herrscht. Klar, wenn 8 Mädels drei Wochen in einem Zimmer ohne Schränke und Regale wohnen... Das vierte Bild zeigt die Avenida de Mayo, eine der größten und befahrendsten Straßen in BsAs, mit dem berühmten Obelisken im Hintergrund. Welch schöne Stadt... Auf jeden Fall solche Teile davon...

So, jetzt haben n paar Jungs gerade Gyrosauflauf gekocht. Bin gespannt wie das schmeckt, boah hab ich Hunger!
un abrazo
eure Merle


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