Donnerstag, 30. Juli 2009

el grupo


Hier nur schnell ein Foto von unserer Voluntariogruppe. Haben wir heute vor einer süßen, kleinen Kiche namens Esmeralda in BsAs gemacht...
Ahora nosotros miramos una pelicola. Hasta manana! (Jetzt sehen wir einen Film. Bis morgen! (... oder so)

Mittwoch, 29. Juli 2009

Ferias und Florencio Varela

Ich hab ja ganz vergessen von der Feria zu erzählen!! Das hole ich jetzt fix nach:
Also, am vergangenen Sonntag sind wir mit dem Bus zur "Feria de Mataderos" gefahren. Bus fahren ist hier wirklich eine Kunst für sich. Bushaltestellen gibt es hier nciht, sondern man muss halt Ausschau nach Laternenpfählen oder Hauswänden halten, auf denen ein Sticker mit der gewünschten Liniennummer klebt. Dann stellt man sich an den besagten Laternenpfahl und wartet bis der Bus kommt, den man dann wiederum per Winken anhalten muss, damit er einen auch wirklich mitnimmt. Naja...solche Dinge bestimmen dann eben den argentinischen Alltag und das Bild der Stadt.
Nun zur Feria de Mataderos: Eine Feria ist eine Art Sonntagsmarkt auf der es allerlei Leder-Haushalts- und sonstige Waren für kleines Geld zu kaufen gibt. Man schlendert dann halt so 2-3 Stunden über den Markt, guckt sich die Stände an, isst nebenbei irgendwelche süßen,klebrigen Dinge und schaut den kleinen Musik-Tanz und Showacts zu. Es herrscht eine sehr fröhliche und friedliche Atmosphäre. Alles in allem eine schöne, chillige Sache, die ich bestimmt noch öfter besuchen werde :)

Der Castellano-Unterricht läuft wirklich gut, da wir in Kleingruppen von 6-7 Leuten unterrichtet werden, was einfach viel effektiver ist, als der übliche Großgruppenunterricht den man so aus der Schule kennt. Es ist zwar ziemlich anstrengend 4 Stunden lang den Erklärungen meines doch sehr dynamischen, fast nur Spanisch sprechenden Lehrers zu folgen, der noch dazu in einem wirklich rasanten Tempo spricht, aber dennoch verstehe ich fast alles - Erfolgserlebnis :) !! Hoffentlich hält sich das Gefühl...

Gestern haben wir nachmittags ein Projekt in einem der ärmeren Vororte (hier: Barrios), namens Florencio Varela besucht. Das war auf jeden Fall eine krasse Erfahrung. Auch wenn ich in Deutschland drauf vorbereitet wurde, wie Armut in Argentinien aussieht, ist es doch anders und irgendwie schockierend, es dann direkt zu sehen. Wenn man sich halt ansieht, dass Menschen bei diesen winterlichen Temperaturen in Wellblechhütten leben, in denen knöchelhoch das Dreckwasser steht, kommt einem das eigene Gejammere über das kalte weil schlecht isolierte Isedet schon sehr lächerlich vor...
Nichtsdestotrotz wurden wir von insgesamt drei verschiedenen Gemeindezentren der dortigen Gemeinde so herzlich empfangen, dass es wirklich rührend war. Überall mussten wir uns hinsetzen, Cafe trinken und den selbstgebackenen, extra tyisch argentinischen Kuchen probieren (quietschesüß !!!! Das Karamel fließt nur so runter... aber lecker!) Nach diesen ganzen Besuchen fühlte ich mich dermaßen satt und überzuckert. Außerdem hatten sie sogar kleine Vorträge vorbereitet, in denen sie uns dann die Gründungsgeschichte ihrer Gemeinde präsentierten. Als wir dann am Ende alles begeistert beklatschten, fühlten sie sich ganz geschmeichelt und waren richtig stolz. Das war schön... trotzdem merkte man auf der Rückfahrt, dass die Gruppe auch irgendwie nachdenklich (..? mir fällt kein besseres Wort ein) gestimmt war. Das war wohl eine erste Einstimmung auf das kommende Jahr...

So, jetzt gehen wir einkaufen und dann wird gekocht. Mal gucken, was es so zum Abendbrot gibt.
Ciao y un beso (das sagen die hier immer am Telefon... völlig egal wer am anderen Ende der Leitung ist ;)

Montag, 27. Juli 2009

...vom kleinen Chaos und großen Mate-Fieber

So, die ersten Tage sind um und mitlerweile sind auch alle Voluntäre hier im Isedet angekommen, was konkret bedeutet, dass sich 42 junge Menschen auf engstem Raum tummeln. Alle wollen zur selben Zeit kochen, essen, sich auf irgendwelche Listen eintragen und was am schlimmsten ist: DUSCHEN! Das heißt, wenn man morgens nciht zu den ertsen 10 Personen gehört die duschen, aht man leider Pech gehabt und muss kalt duschen. Nachdem ich diese Erfahrung nun schon ganze 2x machen durfte, habe ich mich dazu entschlossen meine Duschzeit zu ändern. Seit gestern dusche ich also immer abends. Ist auch nett, denn dann hat man wenigstens Zeit und kann halbwegs aufgewärmt ins kalte Bett steigen. Es ist halt Winter hier und gerade nachts bekommt man das sehr zu spüren.
Auf der einen Seite ist dieses Chaos durch das ständige aus dem Koffer leben und so viele Menschen zwar anstrengend, auf der anderen Seite machts auch viel Spaß. Es wird viel gespielt, geschnackt und sich über die gegenseitigen lokalen Dialekte lustig gemacht (Schwäbisch klingt für so ne Norddeutsche wie mich aber auch wirklich ziemlich luschtig ;).

Gleich an unserem ersten Tag hier wurden wir von Christoph und Vivi mit den lokalen Spezialitäten vertraut gemacht. Das A und O in diesem Land scheint das Mate-Trinken zu sein! Dabei wird ein etwa faustgroßer, hübsch verzierter Behälter bis zur Hälfte mit so ner Art Kräutermischung gefüllt, die dann in kleinen Schlucken mit Wasser aufgefüllt wird. In diesem Behälter, der eben "die Mate" genannt wird, steckt dann eine Art kleiner Strohhalm mit dem man den Behälter dann soweit leer trinkt, bis eben nur ncoh die nassen Kräuter drin sind. Dann wird die Mate neu aufgefüllt und an den nächsten Trinker weitergegeben. Und so wandert die Mate dann im Kreis und man sitzt eben gemeinsam zusammen und schnackt dabei. Mir schmeckts noch etwas bitter, aber man hat mir versichert, dass man sich mit der Zeit dran gewöhnt und es sogar mögen lernt... Naja, bleibt mir ja wahrscheinlich auch gar nix anderes übrig, wenn die das hier 2-3x am Tag trinken.
Des Weiteren hab ich erfahren, dass ich nach der Capacitación zusammen mit zwei Jungs aus meiner Seminargruppe in ne WG ziehe. Die Wohnung ist wohl hier in Flores, also sehr zentral gelegen und für argentnische Verhältnisse auch sehr gut ausgestattet (Internet und Kühlschrank!). Schaumama wie das so alles wird... Ich bin gespannt.
Ach ja, weshalb ich bis jetzt ncoh keine Fotos gemacht habe: Erstens weil ich im Moment noch viel zu sehr damit beschäftigt bin, meine Umgebung mit meinen eigenen Augen zu sehen. Da muss ich noch nciht durch ne Linse gucken... Zweitens aber auch weil im letzten Jahr einem Voluntär, der mit seiner Digicam in der Stadt unterwegs war von zwei Kindern (!) mit nem Messer ins Bein gestochen wurde, damit er ihnen seine Kamera überließ. Naja... wenn man solche Schauergeschcihten erzählt bekommt, hält man sich am Anfang halt doch irgendwie zurück mit dem Fotos machen. Aber keine Angst: Fotos kommen bald. Ich bin ja schließlich n ganzes Jahr hier und hab genug Zeit für solche Dinge...
Ab morgen beginnt dann der "harte" Teil der Capacitación, will heißen: Ab morgen gibts täglich ne 4-Stunden Dröhnung an Sprachunterricht in Castellano (das argentinische Spanisch).

So, jetzt wird noch n Mate getrunken und dann man gucken, was der Abend noch so bringt.

Hasta luego!

Samstag, 25. Juli 2009

Hola !

Seit zwei Tagen bin ich nun in der Stadt der "Guten Lüfte" und ich muss ehrlich sagen, sie macht ihrem Namen alle Ehre. Es weht ein frischer, kalter Wind - ständig! Aber dazu später mehr...
Erst mal zum Flug: Eigentlich ist alles glatt gelaufen. Langweilige vier Stunden Aufenthalt in Paris, dann der Nachtflug nach BsAs. Zwischendurch kamen Ansagen, dass man bitte den Sicherheitsgurt anlegen sollte, da wir gerade durch Turbulenzen flögen. So was dann um 4 Uhr nachts mitten über dem Atlantischen Ozean in einer AirFrance-Maschine zu hören ist zwar nciht so toll, aber wir kamen dann doch relativ pünktlich un sicher an. Kaum waren wir aus dem Flugzeug ausgestiegen (für die die's nciht wissen: Ich bin gemeinsam mit Fenja und Christoph, zwei weiteren Voluntären aus meiner NMZ-Gruppe geflogen), wurde wir von Menschen mit Mundschutz empfangen, bei denen wir dann einen ausgefüllten Zettel abgeben mussten, der bescheinigte, dass wir nciht unter der Schweinegrippe (hier liebevoll und weniger dramatisch die "Grippe A" genannt) leiden. Nach dieser, schon irgendwie beunruhigenden Begrüßung kam dann die nächste Überraschung am Gepäckband: Christophs zweiter Koffer ist leider irgendwo in Paris hängen geblieben. Merde! Naja... nachdem das Problem dann auch weitestgehend mit dem Flughafenpersonal besprochen war, konnten wir dann endlich raus in die Empfangshalle gehen, wo wir auch gleich von Christoph (dieses Mal ein anderer, nämlich der Leiter des Voluntario-Programms hier in BsAs) abgeholt wurden. Der hat uns insgsamt 7 Voluntäre dann eingesammelt und ins Isedet gefahren. Und damit wären wir bei der Capacitatión:
Die nächsten drei Wochen werden ich hier im Isedet (das ist ein Teil der thelogischen Fakultät der Uni >> eigentlich ein großes Haus mit einzelnen Klassenzimmern und Schlafsäälen) mit den anderen insgesamt 42 deutschen Voluntären ein Einführungsseminar haben. Dieses Seminar nennt sich eben "La Capacitatión". Im Laufe dieses Wochenendes kommen alle hier an. Zur Zeit sind wir noch 23 und gleich kommen wohl noch 10 weitere. Die Capacitation besteht wohl vormittags aus Sprachunterricht in Kleingruppen und nachmittags aus einem bunten Program, welches wir uns mehr oder weniger freiwillig zusammenstellen können. Vorgesehen sind u.a. Workshops in Basteln, Trommeln, Geschichten erzählen und Ausflügen in verschiedene Projekte und die Dt. Botschaft. Mal gucken, wie das so alles wird. Unsere Vorgänger aus dem jetzigen Jahr, die hier auch alle die ganze Zeit dabei sind, erzählen alle sehr begeistert von ihrer Capacitatión von vor einem Jahr. Klingt nach 'ner Mischung aus Kultur, Sprachunterricht und Party! Nach den drei Wochen trennen wir uns und gehen dann alle in unsere unterschiedlichen Projekte, die in ganz Argentinien, Paraguay und Uruguay verteilt sind. Ich bleibe alledings hier in Flores, dem relativ zentralen Stadtteil von BsAs, was ich ziemlich gut finde :)
Heute haben wir 'ne Sightseeing Tour in so nem schönen, großen Bus mit offenem Dach gemacht. So richtig schön Turi-Style eben... Hatte aber den Vorteil, dass wir innerhalb von 3 Stunden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Zentrums abgeklappert haben.
Zu Buenos Aires selbst:
Muy bonito! Wirklich! Mir gefällt die Stadt sehr. Sie ist wirklich RIESIG, RIESIG, RIESIG groß, laut und chaotisch. Ich würde sie auf den ersten Blick als eine Mischung aus New York und Barcelona beschrieben - nur ranziger. Sehr dicht bebaut, viele (verfallene) Hochhäuser, aber auch viele sehr schöne barocke und klassizistische gut erhaltene europäische Bauten. Und zwischendurch immer wieder kleine Parks oder Plätze, die in der Masse der Straßen und Häuser wie kleine grüne Oasen wirken.
Ich bin gespannt wie schnell ich es hinkriege, mich in dieser riesigen Stadt zu orientieren. Besonders das Bus- und UBahnnetz (hier: Subte) ist wahnsinnig komplex. Abwarten und ausprobieren...
Im Moment ist hier Winter - trotzdem scheint anscheinend den Großteil des Tages die Sonne. Und in der Sonne lässt es sich wirklich gut in Pullover aushalten, im Schatten und abends ist's kalt! Aber auch auszuhalten... Ungefähr so wie unser März/April...
Morgen steht die "Feria de Mataderos" auf dem Program. Soll wohl so ne Art Basar/Markt/Musikshow sein, die wohl sehr argentinisch ist und unter den Voluntären des Vorjahres als Geheimtipp gehandelt wird.
So, das war's jetzt erst mal. Von meiner Vorgängerin, meiner Wohnsituation, dem Mate trinken und der Geschichte, weshalb ich jetzt noch keine Fotos zu zeigen habe erzähl ich das nächste mal.
Jetzt trinken wir noch was und dann gehts ins Bett.
Ach ja: Bei mir ist's gerade etwa 22.3o Uhr. Die Zeitverschiebung beträgt also 5 Stunden minus der deutschen Zeit.

Besos y un abrazo!